Procambarus clarkii
Der rote amerikanische Sumpfkrebs gehörte lange zu den beliebtesten Krebsen im Aquarium. Heute ist die Haltung verboten.
Trivialnamen: Rote amerikanische Sumpfkrebs, Louisiana (Zwerg-)Krebs oder Louisiana-Flusskrebs, Clarki
Kompletter Artname: Procambarus clarkii Girad 1852
Der Clarki war bis zu seinem Verbot 2016 ein beliebter Krebs für das Hobby Aquaristik.
Heute darf dieser Krebs nicht mehr in Deutschland gehalten werden. Es gibt aber bereits freilebende Populationen der Art. Ursprünglich stammt der Krebs aus dem Süden der USA. Der Hauptgrund für das Verbot dürfte im wirtschaftlichen Schaden und nicht im Schutz der einheimischen Arten liegen, da diese Krebse gern Reisfelder besiedeln und dort für Ernteausfälle sorgen. In Deutschland fängt ein Berliner Betrieb die freilebenden Tiere aus mindestens zwei Gewässern zur kommerziellen Nutzung.
Der Krebs kann eine Länge von bis zu 15cm erreichen und mehrere Jahre alt werden. In der Färbung ist er äußerst variabel. Neben der rötlich-braunen Färbung der Naturform gibt es zahlreiche Zuchtformen, wie z.B. Orange oder Weiß.
Kommerzielle Nutzung
Diese Krebsart ist der meistgenutzte Speisekrebs weltweit. Auch hierzulande findet man fast in jedem Supermarkt das Fleisch dieses Krebses in der Kühlabteilung.
Dagegen war die Nutzung durch Aquarianer im Vergleich kaum nennenswert. Er wurde aber aufgrund der schönen Färbungen und recht einfachen Haltung doch oft gehalten. Seit dem Verbot ist diese Art aber tatsächlich weitesgehend aus dem Handel verschwunden. Weder im normalen Handel, auf Börsen oder in Kleinanzeigenportalen konnte ich Angebote für diese Krebse finden. Das Verbot wirkt also.
Haltung
Auch wenn die Haltung heute in Deutschland verboten ist möchte ich trotzdem auf die Haltungsbedingungen für diesen Krebs eingehen.
Diese Art ist sehr anpassungsfähig und kommt mit fast allen Bedingungen in Aquarien oder auch der Natur klar. Das erklärt auch die Populationen in unseren Gefilden.
Zu empfehlen sind Temperaturen zwischen 22 und 28 °C. An die Wasserhärte stellt die Art wenig Ansprüche. Nach meinen Erfahrungen kamen die Tiere mit einem pH von 7,6 und KH 7 perfekt zurecht. Die Vermehrung der Tiere war quasi nur durch strikte Geschlechtertrennung zu erreichen.
Vergesellschaftung
Die Vergesellschaftung dieser Tiere hängt vom jeweiligen Individuum ab. Manche der Tiere waren bei mir absolut friedlich und stellten den anwesenden Guppys und Zwerggarnelen nicht nach. Andere dagegen zerlegten jeden anderen Bewohner des Aquariums und gruben das komplette Becken um.
Die Vergesellschaftung mit anderen Krebsen dürfte kaum gelingen, was ich allerdings auch nie getestet habe. Mit Krebsen von anderen Kontinenten verbietet sich das schon aufgrund der Krebspestgefahr.
Alle nordamerikanischen Krebse sind potentielle Überträger der Krebspest. Selbst sind sie dagegen weitesgehend immun, aber bei anderen Arten verläuft dies meist tödlich.
Ein Aquarium für ein Paar dieser Tiere sollte nach meinem Empfinden mindestens eine Grundfläche von 100 * 40 cm haben und eine gute Strukturierung aufweisen. Dann kann es auch mit anderen Bewohnern gut funktionieren. Fische, die nachts Ruheplätze am Boden suchen oder Welse sind keine geeigneten Mitbewohner. Der eher nachtaktive Krebs stört diese Fische permanent und versucht sie auch zu erbeuten. Aber selbst wenn er sie nicht bekommt, verursacht das in den beengten Verhältnissen eines Aquariums deutlichen Stress. Dies dürfte in den meisten Fällen auch zu vorzeitigen Ausfällen führen.
Schlusswort
Da dieser Krebs verboten ist, fällt er für uns als Aquarienbewohner aus. Wie man zu diesen Verboten steht spielt dabei keine Rolle.
Man bekommt aber durchaus andere Krebse die oft sogar besser geeignet sind und/oder schöner gefärbt sind. Wer rote Krebse schön findet, den möchte ich auf den CPO verweisen. Wer gern einen ähnlichen Krebs pflegen möchte, dem sei der Procambarus allenii empfohlen. Ansonsten würde ich eher zu Krebsen der Gattung Cherax raten.