Red Fancy Tiger

Synonyme: Red Tiger Bee, Lightning Red Fancy Tiger

Die Fancy Tiger Garnelen sollen aus einer Verpaarung von Tiger und Bienengarnele entstanden sein. Da somit zwei verschiedene Arten aus der Caridina Gattung für diese Zuchtform verantwortlich sind, ist die genaue Artzugehörigkeit der Fancy Tiger nicht klar. Ob man die Tiere jetzt als Caridina cf. logemanni oder Caridina cf. cantonensis deklariert, oder als Caridina sp. ist wohl nicht entscheidend.

Foto George Morzinek

Aussehen

Fancy Tiger haben eine weiße Grundfärbung mit einem feinen roten Streifenmuster. Top gefärbte Tiere haben dabei keine transparenten Stellen. Die Pigmentdichte ist so hoch, dass das Weiß richtig strahlt und völlig gleichmäßig wirkt. Das Rot sollte ebenfalls möglichst gleichmäßig in der Färbung wirken. Die roten Linien sollten nicht zu dünn, aber auch nicht übermäßig zu sehen sein. Für die Hochzucht scheint hier noch viel Potential vorhanden zu sein.

Die Endgröße liegt bei ca. 3cm. Männchen bleiben etwas kleiner.

Haltung

Wie fast alle Hochzuchtformen ist auch diese Garnele nicht unbedingt eine Einsteigergarnele. Weiches Wasser mit einem geringen Leitwert und pH deutlich unter 7 sind hier empfehlenswert. Die Temperatur sollte im Bereich 20 bis 22°C idealerweise liegen. Abweichende Werte werden durchaus zumindest eine Zeitlang vertragen. Ein pH-Wert über 7 ist aber zu vermeiden. Die Keimdichte sollte sehr niedrig gehalten werden. Regelmäßige Wasserwechsel sind daher sehr wichtig. Je kleiner das Becken, desto öfter. Auch der Betrieb eines UV-C Klärers kann bei Problemen hilfreich sein.

Beim Futter wird eigentlich alles genommen. Wichtig scheinen allerdings zusätzliche Gaben von speziellen Bakterienzusätzen und Mineralstofffutter zu sein. Da gerade in gut besetzten Aquarien die Garnelen das normal vorhandene Angebot in einem laufendem Becken ordentlich abweiden, kann es schnell zur Verknappung führen. Auch benötigen Garnelen für die Bildung des Panzers Mineralstoffe, vor allem Kalzium. Da das Wasser für die Fancy Tiger ja extrem weich sein sollte, müssen die Tiere alle diese Stoffe über die Nahrung aufnehmen. Um Mangelerscheinungen und vor allem Häutungsproblemen vorzubeugen machen daher Spezialfutter häufig Sinn. Es sollte die Haltung zumindest etwas vereinfachen.

Vergesellschaftung

Grundsätzlich kann man auch diese Garnele vergesellschaften. Hier gilt das Selbe wie bei anderen Bienen- oder Tigergarnelen und deren Varianten. Da die Fancy Tiger aber empfindlicher sind, würde ich nur zur Vergesellschaftung mit Schnecken raten. Vielleicht noch kleine Harnischwelse, aber auch da wäre ich schon vorsichtig.

Zucht

Die Zucht ist etwas schwieriger als bei den Naturformen. Manchmal stellen die Garnelen die Vermehrung ein, ohne dass sich etwas spürbar geändert hat. Meist sucht man dann nach den Gründen, dreht mal an der einen Stellschraube und dann an der Nächsten. Meist hat man irgendwann Erfolg, aber weiß selbst gar nicht genau wieso.

Die Gelegegröße liegt bei der Fancy Tiger in den ähnlichen Dimensionen der Ausgangsarten. Es scheint allerdings im Durchschnitt eher etwas geringer auszufallen. Ich meine, so 20 bis 30 Eier pro Gelege werden erreicht.

Fancy Tiger entlassen quasi fertige Jungtiere, gehören also zum spezialisierten Fortpflanzungstyp. Die Vermehrung funktioniert in reinem Süßwasser.

Wer die Zeichnungsform langfristig erhalten möchte, kommt um Selektion nicht herum. Immer wieder fallen einzelne Tiere aus, die der Zeichnung nicht entsprechen. Manchmal sind transparente Stellen da, manchmal fehlen die Streifen, teilweise oder ganz, manchmal sind sie zu dick.

Transparente Stellen und kaum Streifen
große transparente Fläche und kaum Streifen

Natürlich sind auch diese Garnelen schön und gesund. Bei mir werden ausselektierte Garnelen in ein Gesellschaftsbecken gesetzt und dürfen dort leben. Fressfeinde für adulte Garnelen gibt es dort nicht.

eiertragende ausselektierte Garnele