Neocaridina davidi
Trivialnamen: Algengarnele, Rückenstrichgarnele, Turniergarnele, Invasionsgarnele, Guppygarnele
Synonyme: Neocaridina denticulata sinensis, Neocaridina heteropoda
Namensvielfalt
Die sehr variable Art hat auch sehr variable Namen. Schon bei den wissenschaftlichen Namen hat die Art in den letzten 20 Jahren drei Zuordnungen gehabt. Zuerst als Neocaridina denticulata sinensis benannt, dann Neocaridina heteropoda und heute als Neocaridina davidi geführt.
Bei den Trivialnamen ist die Namensvielfalt noch größer. Durchgesetzt hat sich hier hauptsächlich die Algengarnele. Unter diesem Trivialnamen werden jedoch durchaus auch andere Garnelen, nicht zuletzt auch die Amanogarnele, geführt. Rückenstrichgarnele ist noch etwas irreführender. Zum einen haben nicht alle der Garnelen einen Rückenstrich, zum anderen haben viele andere Arten wiederum des Öfteren einen Rückenstrich.
Der Begriff Guppygarnele ist wohl auf die ähnlich gute Vermehrbarkeit zurückzuführen. Da wäre aber vielleicht auch Karnickelgarnele passen gewesen. Allerdings wäre Guppygarnele zumindest relativ eindeutig gewesen. Die Entstehung der beiden weiteren Namen ist einen eigenen Artikel wert. Den gibt es allerdings schon. In Heft 4 erklärt Bernhard Posseckert warum er die Namen erfunden hat. Übrigens auch was mexikanische Kampfkrebse sind. Absolut lesenswert.
Aussehen
Die Turniergarnele ist eine meist farblose Zwerggarnele. Allerdings sind diese Garnelen in der Lage ihre Färbung in gewissen Grenzen anzupassen. Es gibt aber durchaus immer einzelne Tiere die mehr Pigmente haben. Daher treten immer farblichere Tiere auf. In den meisten Fällen sind das gräuliche, leicht grünliche oder braune Garnelen. Es können aber auch rötliche Tiere auftreten. Aus diesen wurde dann die erste Zuchtform der Neocaridina davidi, die Red Cherry heraus selektiert.
Mittlerweile gibt es verschiedene Zuchtformen in vielen Farben und Intensitäten. Bei vielen davon ist nicht klar ob es tatsächlich reine N.davidi Zuchtformen sind, oder eventuell andere Arten eingekreuzt wurden. Bei der Ansprüchen sind allerdings alle Neocaridina identisch.
Haltung
Absolut einfach, das ist die häufigste Angabe die man dazu findet. Das ist auch grundsätzlich richtig. Wer die grundlegenden Dinge bei der Aquaristik beachtet, kann diese Garnelen meist problemlos halten und sogar vermehren. Turniergarnelen sind sehr tolerant bei den Wasserwerten und vertragen sogar sehr hohe Härtewerte und pH-Werte über 8. Im sogenannten Guppybach leben Tiere der Art bei einer KH von über 30 und Temperaturen über 26°C. Natürlich sind solche Werte nicht zu empfehlen. Ich halte meine Davidi-Zuchtformen bei Temperaturen um 22°C, im Sommer geht es schon mal bis auf 26°C rauf. Die Karbonathärte liegt zwischen 3 und 7 und der pH zwischen 6,8 und 7,8.
Zucht
Bei guten Haltungsbedingungen ist die Vermehrung nicht zu vermeiden. Bei der Algengarnele ist der Vergleich mit Guppys absolut berechtigt. Die Vermehrung ist oft außerordentlich gut. Durch die hohe Reproduktionsrate kann es aber schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Viele Tiere verbrauchen die entsprechenden Mineralien und Spurenelemente entsprechend schnell und gerade in kleinen Aquarien kann das sehr sehr schnell gehen. Hier sollte entsprechend gegengesteuert werden. Ansonsten kommt es zu Einbrüchen in der Vermehrungsrate.