Kamberkrebs

Wissenschaftlicher Name: Faxonius limosus (Rafinesque, 1817)

Synonyme: Orconectes limosus

Herkunft: Nordamerika

Der Kamberkrebs ist mittlerweile in Europa weit verbreitet und als invasive Art eingestuft. Die Haltung, Vermehrung und Weitergabe ist seit 2016 verboten.

Aussehen

Dieses Weibchen habe ich in einem Badesee in Mainhausen gefangen. Der eingerollte Schwanzfächer soll die Eier schützen.

Der Krebs erreicht eine Körperlänge von bis zu 12cm. Die Grundfärbung ist graubraun und auf dem Abdomen zeigen sich auch Blau- und Rottöne. Oft sind die Scherenspitzen orange abgesetzt.

Haltung

Im Grunde erledigt sich dieses Kapitel, da die Haltung verboten ist. Dies gilt sowohl für die gesamte EU und auch die Schweiz. Bei der Aquarienhaltung hierzulande spielte diese Krebsart nie eine größere Rolle. Ich habe diesen Krebs auch nie gehalten, sondern nur im Kescher gehabt.

Verbot

Eine Modeerscheinung unserer Zeit ist, dass Verbote schnell erlassen werden. Ebenso ist es Mode, dass große Teile der Bevölkerung sich über diese Verbote aufregen und sich teilweise auch drüber hinweg setzen. Aus diesem Grund möchte ich mich hier einmal sachlich mit dem Thema zu diesem Krebs auseinandersetzen.

Der Kamberkrebs ist bereits 1890 in Deutschland (damals Preußen) bewusst ausgesetzt worden. Man kann also davon ausgehen, dass diese Krebsart über 130 Jahre hier lebt. Welchen Sinn hat ein Verbot einer nahezu flächendeckend verbreiteten Art? Auf den ersten Blick erscheint das Verbot völlig sinnlos zu sein.

Allerdings gibt es noch Gewässer in denen der Kamberkrebs nicht vorkommt. Diese Gewässer sollen geschützt werden. Mit dem Verbot wird das Thema mehr in den Fokus gerückt und neben den Aquarianern werden auch andere Menschen über die Thermatik informiert. Vor allem für Angler ist es wichtig zu wissen, dass man keine Krebse aus irgendeinem Gewässer in ein anderes bringt.

Die Gefahr die von den Tieren für unser heimisches Ökosystem ausgeht ist immens. Die Krebse verdrängen unsere einheimischen Krebse und vor allem sind sie potentielle Träger der Krebspest. Diese Erkrankung ist für die nordamerikanischen Krebse kein großes Problem, da sie im Laufe ihrer Evolution verschiedene Strategien entwickelt haben und so die Erkrankung folgenlos überstehen. Die einheimischen Krebsarten dagegen sind völlig wehrlos und sterben innerhalb weniger Tage. Das führte zu großen Massensterben.

An der Situation hat sich nichts geändert und daher sind bestehende Populationen einheimischer Krebsarten unbedingt zu schützen.