Blasenschnecken

Blasenschnecken gehören zu den häufigsten Schnecken in Aquarien. Sie werden häufig mit Pflanzen eingeschleppt. Am häufigsten sind zwei Arten vertreten. Die Quellblasenschnecke – Physa fontinalis – und die Spitze Blasenschnecke – Physella acuta – sehen sich sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der Windungen und in der Gehäusefärbung. Bei meinen Exemplaren handelt es sich meiner Ansicht nach um Physella acuta. Da ich allerdings bei Schnecken nicht wirklich sattelfest bin – und es mir im Grunde auch egal ist, welcher Art meine Schnecken angehören – kann ich mich auch irren.

Aussehen

Die Schnecke bleibt recht klein. Das Gehäuse kann bis zu 1,2cm lang werden und max. 0,8cm breit. Die Färbung reicht von einem hellen Beige bis zu einem gefleckten Dunkelbraun.

Haltung

In den meisten Fällen ist die Haltung eine Nebenerscheinung. Meist schleppt man sich dies Schnecken mit Pflanzen ein und dann sind sie da und bleiben halt. Früher waren die Schnecken als Pflanzenschädlinge unerwünschte Bewohner und wurden mit allen Mitteln bekämpft. Man setzte sogar extra schneckenfressende Fische ein. Dass Prachtschmerlen allerdings keine Fische für Aquarien unter 500 Liter (eher noch deutlich mehr) sind, war egal. Ganz los wurde man die Schnecken aber auch trotzdem nicht.

Heute ist klar, dass diese Schnecken keine gesunden Pflanzen fressen und im Aquarium eher nützlich sind. Sie helfen ungewünschte Aufwüchse im Rahmen zu halten. Blasenschnecken kommen mit den meisten üblichen Wasserparametern in unseren Aquarien klar. Auch bei der Temperatur sind sie sehr tolerant. Nur extreme Weichwasseraquarien machen es den Schnecken schwer ihre Gehäuse zu erhalten.

Zucht

Der Begriff Zucht ist bei diesen Schnecken wohl recht selten. In der Regel trifft es eher Vermehrung und oft genug eher ungewollt. Fast täglich findet man in den sozialen Medien die Frage, was man bei zu starker Vermehrung der Blasenschnecken und/oder Posthornschnecken machen kann. Die Standardantwort lautet weniger füttern. Diese Antwort wollen die meisten Fragenden nicht hören. Oft heißt es man füttert quasi nichts.

Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Es ist ein physikalisches Gesetz, dass Energie nicht aus dem Nichts entstehen kann. Da die Entstehung von Leben und das Wachstum von Lebewesen Energiezufuhr bedingt, muss diese Energie irgendwo herkommen. Kurzum, für die Vermehrung ist Nahrung (=Energie) notwendig. Vermehren sich also die Schnecken zu stark finden sie im Aquarium zu viel Nahrung. Dass muss aber nicht vom Füttern kommen, denn über das Wechselwasser, Dünger, Licht usw. fügen wir permanent dem Aquarium Energie zu. Das äußert sich z.B. in Algenwachstum oder Biofilmen. Blasenschnecken nehmen sehr gern Biofilme auf und Posthornschnecken bevorzugen grüne Scheiben. Die Schnecken nehmen aber auch weniger bevorzugte Nahrung zu sich. Eine zu starke Vermehrung ohne zuviel Futter deutet daher auf ein unrund laufendes Aquarium hin. Das muss aber nicht sichtbar sein, da die Schnecken die sichtbaren Folgen eindämmen, bzw. wird es sichtbar durch die starke Vermehrung der Schnecken.