Red Fire

Die rote Zuchtform der Neocaridina davidi ist eine der ersten bekannten Zuchtformen im Hobby.

wissenschaftlicher Name: Neocaridina davidi var. red Bouvier, 1904

Andere Trivialnamen: Red Cherry, Fire Garnele, Cherry Garnele

Red Fire Garnele

Aussehen

Die rote Zuchtform dieser Garnelenart ist heute mehreren unterschiedlich intensiv gefärbten Varianten erhältlich. In Deutschland werden in der Regel Red Cherry und Red Fire nicht unterschieden und gleichermaßen verwendet.

Ursprünglich war die Red Cherry Variante wohl etwas weniger rot gefärbt. Vor allem die Seiten des Carapax über den Schwimmbeinen sollen mehr transparente Stellen gehabt haben.

Tiere mit einer flächigen roten Färbung und auch flächig rot gefärbten Schreitbeinen werden als Sakura Garnele gehandelt.

Haltung

Red Fire Garnelen sind sehr robuste Tiere und sehr tolerant gegenüber den Wasserwerten. Ich habe sie bei pH 7,4 bis 7,8 gehalten. Die KH lag bei 7. Geheizt wurden die Becken nicht. Dementsprechend lag die Temperatur in den Becken zwischen 20 und 26°C. Mit diesen Bedingungen kamen die Garnelen sehr gut zurecht. In einem Freigewässer, der sogenannte Guppybach, kommen die Tiere mit Temperaturen um 30°C und sehr hoher KH (>30) zurecht. Dazu gibt es bei YouTube einige interessante Videos unter dem Suchwort “Guppybach” (externer Link).

Aber auch bei deutlich niedrigeren Werten werden die Garnelen Berichten anderer Halter zufolge erfolgreich gehalten.

Bei der Beckengröße kann man schon mit kleinsten Becken erfolgreich halten. Ab 10 Liter wird oft empfohlen. Ich persönlich bin da etwas großzügiger und empfehle mindestens eine Grundfläche von 30x30cm und eine Mindestwasserhöhe von 20cm, also 18 Liter. Ich selbst habe als kleinstes Becken ein 25 Liter Becken für die Zucht gehabt.

Vergesellschaftung

Aufgrund der guten Vermehrbarkeit und dem robusten Wesen kann man Red Fire Garnelen mit sehr vielen Fischen gut vergesellschaften. Nur Fische mit ausreichend großen Mäulern sind natürlich dankbar für das Lebendfutter, z.B. diverse Barscharten oder auch jagende Welse, wie der Engelwels.
Die meisten Fischarten stellen allerdings dem Nachwuchs nach. Trotzdem kommen in einem gut strukturierten Becken mit kleinsten Verstecken ausreichend Jungtiere hoch um den Bestand stabil zu halten.

Bei der Vergesellschaftung mit Fischen ist die Beckengröße meiner Ansicht nach anzupassen und sollte mindestens die Abmessungen eines 54 Liter Aquariums haben. Je größer die Mitbewohner desto größer selbstverständlich das benötigte Becken.

Mit anderen Garnelen ist die Sache mit Vorsicht zu betrachten. Mit anderen Gattungen wird meist eine Art irgendwann verschwinden. Meist setzen sich die Neocaridina-Arten aufgrund der hohen Vermehrungsrate durch.
Mit anderen Zuchtformen der Neocaridina davidi wird es dagegen interessant. Hier können und werden sicherlich Mischformen entstehen. Wie diese gefärbt sind, ist von den einzelnen Kombinationen abhängig. Oft werden die Tiere wohl in die Ursprungsfärbung der Nominatform zurückfallen, aber bei der richtigen Kombination sind durchaus neue Farbvarianten möglich. Bereits heute ist die Variabilität der Zuchtformen immens.

Zucht

Die Vermehrung ist quasi kaum zu verhindern. Für die Zucht sollte man ein Artaquarium verwenden. Bei der Größe des Beckens für die Zuchtgruppe bin ich mit 25 Litern sehr gut gefahren.

Das interessante an der Zucht ist aber die Farbstabilität der Tiere oder das Herauszüchten anderer Farbformen. Dazu benötigt man weitere Becken. Mindestens ein etwas größeres Aquarium (ab 54 Liter) für die ausselektierten Tiere. Natürlich gibt es auch Halter, die die ausselektierten Jungtiere als Lebendfutter für die Fischzucht verwenden.
Daneben benötigt man aber auch mindestens ein weiteres Becken für die gewünschten Nachwuchstiere. Lässt man den Nachwuchs dauerhaft bei der Zuchtgruppe wird es dort irgendwann recht voll und die Selektion gestaltet sich zunehmend schwieriger. Ebenfalls wird auch die Vermehrung geringer.

Möchte man interessante Färbungen weiterentwickeln sind noch ein paar kleine Aquarien (10 bis 12 Liter) sinnvoll für die gezielte Verpaarung gewünschter Farbformen.

Die gezielte Farbzucht gehört sicher zu den interessantesten Aspekten des Hobbies, aber sicher auch zu den Zeitintensivsten.