Planarien

Planarien sind räuberisch lebende Würmer, die im Garnelen-Aquarium nicht gern gesehen sind.

Planarien sind das Schreckgespenst für viele Garnelenhalter. Die Angst sich diese Würmer einzuhandeln ist oft riesig. In den sozialen Medien vergeht kaum ein Tag, in dem dieses Thema nicht behandelt wird.

Im Aquarium sind mit Planarien bestimmte Arten von Strudelwürmern gemeint. In der Regel hauptsächlich die Art Dugesia tigrina (Girard, 1850). Diese Art ist relativ hart im Nehmen und verbreitet sich am besten in belasteten Gewässern. Andere Arten, wie Dugesia gonocephala (Dugès, 1830) benötigen eher gering belastete Gewässer.

Aussehen

Planarien erkennt man in der Regel sofort, wenn man sie vor sich hat. Ist man sich nicht sicher, sind es wahrscheinlich keine. Der spitz zulaufende, dreieckige “Kopf” und die charakteristischen Augenflecke sind so auffällig, dass eine Verwechselung quasi ausgeschlossen ist.

Planarien ernähren sich carnivor, sind also Fleischfresser. Die Vermehrung erfolgt in der Regel über Teilung. Allerdings können sie auch Eier legen, die sehr widerstandsfähig sind. Die Mundöffnung, bei Planarien Schlund genannt, liegt in der Körpermitte und ist als heller Fleck erkennbar.

Die Augenflecke sind nicht nur Flecken, sondern tatsächlich einfache Augen mit denen der Wurm Helligkeiten unterscheiden kann.

Augenflecke in Mikroskop-Ansicht

Verhalten

Wie bereits genannt sind Planarien Fleischfresser. Sie erbeuten dabei normalerweise nur kleinste Beutetiere, da sie diese mit dem Schlund umschließen und außen verdauen. Größere lebende und aktive Beute wird normalerweise ignoriert. Die Würmer können sich aber auch an größere Beute anheften und dort über den Schlund mit Verdauungssekreten attackieren und so auch erbeuten. Das geschieht aber normalerweise nur bei sehr hoher Populationsdichte.

Anders sieht es aus, wenn tote oder nahezu bewegungslose Tiere im Aquarium zu finden sind. Solange nur wenige Planarien im Aquarium sind, ist die Gefahr für die Bewohner gering. Schneckengelege und Kleinstlebewesen sind dann die bevorzugte Beute. Im mit Fischen besetzten Gesellschaftsbecken bemerkt man die Planarien in der Regel kaum. Bei massenhaftem Auftreten besteht allerdings Handlungsbedarf, ebenso wie im Zuchtaquarium.

Behandlung

Der wichtigste Hinweis dazu: Die häufigste Art der Planarien ist in Europa ein Neozoon. Neozoen sind Tiere die hier nicht vorkommen, aber durch den Menschen eingeschleppt werden. Das bedeutet, dass diese Würmer hier nicht ausgesetzt werden dürfen. Das erschwert das Entsorgen abgesammelter Tiere, denn durch ihre enorme Widerstandskraft sollten sie auch nicht im Abwasser entsorgt werden. Ich habe die Tiere daher meist in Essig gegeben. Das tötet lebende Würmer sehr schnell und auch bei Eiern gehe ich davon aus, dass sie diese Behandlung nicht überstehen. Bisher konnte ich aber noch nie Eier finden, so dass dies nur ein Vermutung ist.

Natürlich gibt es Medikamente, die man dem Wasser zugegeben kann, die diese Würmer abtöten. Teilweise sogar die Eier. Das Problem ist aber, dass diese Mittel auch für wirbellose Bewohner unserer Aquarien gefährlich sind. Vor allem Schnecken sterben meist bei entsprechender Behandlung. Aber auch bei Garnelen sollte man sehr vorsichtig sein. Zudem sind diese Mittel in Deutschland nur über den Tierarzt zu bekommen.

Panacur

Panacur oder andere Fenbendazol enthaltene Mittel (alle verschreibungspflichtig) sind geeignet um Planarien abzutöten. Allerdings soll man den Einsatz solcher Mittel auf nur absolut notwendige Einsätze beschränken. Diese und ähnliche Produkte beeinträchtigen die Biologie im Aquarium doch recht massiv. Zudem könnten auch resistente Stämme entstehen, was natürlich keinesfalls gefördert werden sollte.

Die Behandlung sollte nach 14 Tagen erneut durchgeführt werden um eventuelle neu geschlüpfte Planarien zu erwischen.

Flubenol

Ebenfalls ein verschreibungspflichtiges Medikament, dass für die Behandlung von Planarien im Aquarium geeignet ist. Allerdings ist dieses Medikament nicht für die Nutzung im Aquarium zugelassen. Der Wirkstoff in Flubenol ist Flubendazol. Andere Medikamente mit diesem Wirkstoff funktionieren daher auch.

Als Dosierungsempfehlung wird bei Flubenol 5% die Angabe 1gr auf 100ml Wasser anzumischen gemacht. Aus dieser Aufbereitung soll dann 1ml der gemischten Lösung auf 5 Liter Wasser gegeben werden. Für Schnecken ist der Einsatz jedoch tödlich.


Medikamente allgemein

Nochmal in aller Deutlichkeit: Bei allen Medikamenten ist der Einsatz nicht generell zu empfehlen. Oft macht ein Medikamenteneinsatz mehr kaputt als er hilft. Nutzt besser die nachfolgenden Alternativen, auch wenn es im ersten Anschein nach wesentlich mehr Aufwand aussieht.

Hat man Schnecken ausquartiert um die Behandlung durchzuführen, kann man sie oft noch mehrere Monate nach der Behandlung nicht zurücksetzen.

Planarienfallen

Planarienfallen sind für Gesellschaftsaquarien das ideale Mittel um den Planarienbestand gering zu halten. Die Fallen sollten täglich geleert werden und die gefangenen Planarien vor der Entsorgung mit stark säurehaltigen Mitteln, wie Cola, Apfel- oder Zitronensaft und ähnlichen Getränken abgetötet werden. Da die Planarien niedrige pH-Werte nicht vertragen, sind solche reinen Getränke tatsächlich Gift für sie. Im Aquarium ist der Einsatz nicht sinnvoll, da verdünnte Lösungen nicht funktionieren oder den pH-Wert soweit absenken, dass andere Bewohner ebenfalls geschädigt werden. Die genannten Getränke haben alle einen pH-Wert von um 3.

Kleiner Nebenfakt: Oft wird gerade Cola als besonders gefährlich dargestellt. Es existieren Videos wie damit eine Toilette gereinigt wird. Auch dieser Effekt liegt am niedrigen pH-Wert und sagt nichts über die Gesundheitsgefährdung des Getränks aus. Apfelsaft wirkt sehr ähnlich. Unsere Magensäure kommt auch noch deutlich weiter runter im pH-Wert.

Aber zurück zu den Fallen. Diese werden mit Frostfutter oder kleinen Fleischstücken gefüllt. Planarien kriechen rein, raus finden sie nicht. Absammeln erledigen. Ob man damit sein Aquarium komplett Planarienfrei bekommt ist natürlich fraglich, aber regelmäßig eingesetzt, ist der Bestand sehr niedrig zu halten.

Für Zuchtaquarien ist diese Methode aber nicht ausreichend, da gerade die kleinsten Nachkommen und Laich besonders gefährdet sind.

Für meine Versuche habe ich mir drei verschiedene Fallen bestellt. Obwohl diese in einem Set angeboten werden, sind zwei aus Glas und die dritte Variante aus Kunststoff. Die aus Glas unterscheiden sich nur in der Anzahl der Öffnungen. Auf den oberen Bildern sieht man eine davon. Auch den Fehler, den ich beim ersten Einsatz gemacht habe – den Stopfenteil beim Einsetzen ins Aquarium nicht mit Wasser gefüllt zu haben. Dadurch ist diese große Luftblase entstanden. Das hat aber beim Einsatz nicht geschadet.

Der eingesetzte Kochschinken wurde allerdings lange ignoriert. Offensichtlich ist gekochtes Fleisch nicht die erhoffte Beute. Es dauerte zwar keine 5min, bis die erste Planarie in der Falle war, obwohl nicht viele Planarien im Aquarium sind. Trotzdem wurde der Schinken ignoriert. Ich vermute, dass die Tiere zwar von dem Schinken angelockt wurden, aber das zugegebene Tröpfchen Knoblauchöl dann doch abschreckend wirkte. Selbst bei intensiver Suche findet man in der Regel keine sichtbaren Würmer. Ich werde jetzt versuchen, diese Fallen über einen längeren Zeitraum permanent einzusetzen. Mal schauen, ob man den Befall damit vielleicht auch komplett wegbekommt. Das erwartete Ergebnis ist dabei ein “Nein”, aber ein klein wenig Hoffnung habe ich doch, da der Befall sehr früh bemerkt wurde.

Der Einsatz der Kunststoff-Falle mit Frostfutter und Knoblauchöl war dagegen nicht optimal. Durch das Material ist diese Falle sehr leicht und eine Posthornschnecke schaffte es das Teil zweimal umzukippen. Die Kunststofflösung hat deutlich mehr Eingänge, was aber nicht mehr Planarien angezogen hat.

Lockmittel Hobby Planaria X

Hobby bietet für die Fallen ein entsprechendes Lockmittel an, das Planaria X Special Bait. Nach dem Sicherheitsdatenblatt enthält dieses Mittel im Grunde nur Fischfutterzutaten. Bei der Benutzung soll man die Kapsel öffnen und das Mittel in die Falle geben. Hier fällt sofort ein, für mich massiver, Nachteil auf. Das Futter schwimmt und das ziemlich lange. Wer also seine Falle erst unter Wasser schließen möchte, muss kreative Lösungen finden um dies zu bewerkstelligen.

Zumindest bei mir wirkte dieses Mittel nicht. Im Gegensatz zum Schinken gingen mir keine Planarien in die Falle bei der Nutzung dieses Lockmittels. Warum kann ich allerdings nicht sagen. Die Blasenschnecken fanden das Futter gut.

Knoblauch

Durch mein Versetzen des Schinkens mit Knoblauch und die Auswirkungen habe ich eine Versuchsreihe mit Knoblauch als Bekämpfungsmittel ausprobiert.

In jedes der Töpfchen habe ich 40ml Wasser, zwei Planarien und eine Blasenschnecke gegeben. Im linken Versuch habe ich 3 Tropfen des Knoblauchöls zugegeben und im rechten ca. ein Viertel einer Knoblauchzehe. Der mittlere Topf war die Kontrollgruppe.
Das Ergebnis war überzeugend. In beiden Knoblauchtöpfen haben alle Tiere sofort versucht, das Wasser zu verlassen. im linken Topf kann man gut eine Planarie als Fleck sitzen sehen. Am nächsten Tag waren alle Planarien tot. Die Schnecken lebten noch, aber ich denke, das würde bei längerer Einwirkung auch dort zu Verlusten führen. Ich habe den Versuch aber dann auch abgebrochen. Der Versuchsraum (meine Gästetoilette) war bei geschlossenem Fenster nur unter Atemschutz zu betreten. Diese Nebenwirkung möchte ich auf jeden Fall erwähnen.

Weitere Versuche erfolgten dann im Freien und bestätigten die Wirkung. Diese Testergebnisse wurden dann in der Caridina 2/2024 veröffentlicht. Der Artikel ist kostenfrei auf der Seite des Dähne-Verlags einsehbar:

Planarien und Knoblauch (Externer Link)

Bei einem weiteren Test, bei dem ich Pflanzen aus einem befallenen Aquarium von den Planarien befreien wollte, war das Knoblauchöl relativ wirkungslos. Ich vermute, dass dies am Alterungsprozess liegen könnte, da ich das Öl bereits über ein Jahr hatte. Frischer Knoblauch wirkte dann wie gewohnt – inklusive Geruch.

PH-Wert senken/anheben

Diese Methode ist meine bevorzugte Methode, jedoch ist es relativ aufwändig. Die vorhandenen Bewohner des Aquariums werden in ein Quarantänebecken gesetzt. Diese Becken sind bei mir sehr klein und ohne Bodengrund. Nach Möglichkeit setze ich Schnecken und Garnelen in unterschiedliche Quarantänebecken. Dort bleiben die Tiere für min. 4 bis maximal 6 Wochen.

In dieser Zeit wird das mit Planarien befallene Aquarium mit einem pH-Wert senkendem Mittel behandelt. Zuerst wird das vorhandene Wasser soweit wie möglich abgelassen und durch reines Osmosewasser ersetzt und anschließend durch Einleitung von CO² oder anderen Mitteln im pH-Wert auf unter 4 gesenkt. Diesen Wert versuche ich über 3 Tage stabil zu halten. Anschließend wird das Wasser wieder gewechselt. Nach 14 Tagen wiederhole ich das Ganze. Parallel wird immer mit einer Planarienfalle gearbeitet. Nach vier Wochen sind normalerweise seit mindestens 10 Tagen keine Planarien mehr zu sehen und auch die Falle bleibt leer. Ich gehe dann davon aus, dass die Behandlung erfolgreich war. Meist geht es sogar deutlich schneller.

Manchmal führt die Absenkung des pH-Werts zu Pflanzenschäden, bis zum Totalverlust einzelner Arten. Das nehme ich bei mir in Kauf.

Während der Behandlungszeit beobachte ich die Tiere in Quarantäne genau. Ich führe häufig Wasserwechsel durch und sauge den Bodengrund ab. Entdecke ich dabei Planarien wird das Wasser komplett gewechselt und das Becken komplett gereinigt. Der Filter sorgfältig gereinigt und das Filtermaterial getauscht. Das alte Filtermaterial wird in stark kohlensäurehaltiges Mineralwasser eingelegt. Die Tiere werden rausgefangen, in einen sauberen Behälter gesetzt und nach der Reinigung wieder ins Quarantänebecken gesetzt. Wenn vorhanden, nutze ich zwei Quarantänebecken und wechsle dann die Tiere nur von einem ins Andere und fülle das erste Becken komplett mit Mineralwasser.

Diese Methode ist wirklich aufwendig und auch nicht übermäßig schonend für Garnelen, Schnecken und Pflanzen. Bei Fischen hat bisher immer das einmalige Setzen ins Quarantänebecken ausgereicht. Auch bei Garnelen kam es noch nicht häufig vor. Schnecken sind allerdings ein anderes Thema.

Auch das Anheben des pH-Werts auf sehr hohe Werte (>10) dürfte funktionieren. In der Praxis ist das Anheben auf solche Werte allerdings schwieriger als das Absenken.

Weitere Methoden

Man findet zahlreiche weitere Methoden um Planarien zu bekämpfen. Alle sind entweder nicht zu 100% erfolgreich, oder haben andere gravierende Nachteile. Ich führe immer wieder gern Versuche durch, um entsprechende Hinweise zu testen. Allerdings ist es mir am liebsten, wenn ich mangels Testsubjekten gar keine Tests durchführen kann.

Die meisten der anderen Methoden, wie Absammeln, Aushungern, Strom, Kupfer usw. sind für mich nur eine kurze Erwähnung wert. Entweder sind sie für andere Bewohner auch tödlich, völlig ineffektiv, oder zumindest alleine absolut nicht ausreichend (Absammeln).

Toxivec

Wie bei den Hydren gibt es auch Aussagen, dass Sera Toxivec Planarien abtötet. Das wäre natürlich wunderbar, da dies ein Wasseraufbereiter ist, und für alle Aquarienbewohner in normaler Dosierung unschädlich sein dürfte. Ich habe daraufhin Toxivec in 5facher Überdosierung (maximale Dosis laut Artikel-Beschreibung) ins Aquarium gegeben. Die gute Nachricht ist, dass alle Garnelen und Schnecken die Behandlung überstanden haben. Das hatte ich allerdings auch zu 99% so erwartet. Leider aber auch die Hydren und die Planarien. Es wäre auch zu schön gewesen.

In fast reinem Toxivec war die eingesetzte Planarie fast augenblicklich tot und ca. 12h später fast komplett aufgelöst. Eine Messung bei reinem Toxivec ergab einen pH-Wert von um 9. Ein Tröpfchentest zeigte eine Farbe jenseits der Palette an (>10). Somit dürfte die hohe Laugenwirkung (Alkalität) für die Auflösung verantwortlich sein. Ob auch der pH-Wert oder ein Bestandteil des Mittels für die letale Wirkung verantwortlich sind, kann ich nicht sicher sagen. Dahingehende Tests liegen derzeit außerhalb meiner Möglichkeiten.

Eine höhere Konzentration im Aquarium einzubringen, steht für mich jedoch außer Frage. Das Risiko auch die Bewohner zu schädigen, dürfte deutlich steigen. Das Risiko wiegt für mich keinesfalls den Nutzen auf.

Auch andere Wasseraufbereiter, wie JBL Biotopol mit einem deutlich geringerem pH-Wert um 8, haben die gleiche Wirkung. Auch hier sind die Planarien fast augenblicklich tot. Eingesetzte Planarien krümmen sofort den Hinterleib nach oben und das wars dann. Gleicher Effekt in reiner Cola und reinem Aqua Rebell Eisendünger.

Mikroskopfoto: hochgestelltes Ende

Unter dem Mikroskop ist auch zu erkennen, dass die Planarie beim Einsatz des Wasseraufbereiters sofort Sekret nach außen absondert.

Mikroskopfoto: Sekretabsonderung

Derzeit versuche ich die Mindestkonzentration für die letale Wirkung zu ermitteln. 30% Toxivec sind auf jeden Fall ausreichend im Testbehälter. Ob dies auch bei Aquarien wirken würde, die mit Bodengrund ausgestattet sind, müsste ausprobiert werden. Da aber zumindest auch Blasenschnecken diese Behandlung nicht überleben, kommt es bei mir nicht in Frage. Allerdings ist 30% auch noch ziemlich viel. Für ein 30 Liter Becken wären das immerhin 9 Liter Toxivec.

Mikroskopfoto: Planarie nach Toxivec-Zugabe 50%

Die Dosierungsanleitung für Toxivec liegt bei 0,025%. Bei akuten Problemen wird bis zu einer fünffachen Überdosierung geraten. Das wären also max. 0,125%. Dies hatte ich im 30 Liter Cube ausprobiert, als ich die Hydren gefunden hatte.

Eine Lösung unter 1% scheint dagegen nicht ausreichend zu sein, um die Planarien zu töten. In meinen beiden Testbehältern habe ich 20ml Wasser mit je 0,1 und 0,2ml Toxivec vermischt. Die beiden eingesetzten Planarien pro Behälter bewegten sich dann zwar zunächst nicht mehr, aber lebten definitiv 60min später noch. 12 Stunden nach dem Einsetzen zeigten keine der Planarien Auflösungen wie bei den höheren Konzentrationen. Die Bewegungen haben wieder eingesetzt und nach 24 Stunden zeigen sich keine Auffälligkeiten gegenüber den “Kontrollplanarien” im Aquarienwasserbehälter.

Nach den bisherigen Tests ist ein Einsatz in besetzten Aquarien für mich somit nicht praktikabel. Zum Einen sind bei der massiven Überdosierung auch Gefährdungen der anderen Bewohner nicht unwahrscheinlich, zum Anderen ist die Menge an benötigtem Wasseraufbereiter so hoch, dass die Effektivität als Schädlingsbekämpfungsmittel nur als unzureichend benannt werden kann. Als Wasseraufbereiter wäre dieser Einsatz ja auch nicht beabsichtigt.

Zu dem Thema erschien ein Artikel in der Caridina 4/2023 von mir. Ebenfalls verfügbar als kostenfreier Online-Artikel auf der Seite des Dähne-Verlags:

Was hilft gegen Planarien (Externer Link)

Anmerkung: Das Töten der Planarien ist notwendig, da ich den Würmern kein eigenes Aquarium anbieten kann (und auch nicht möchte) und das Entlassen lebender Würmer in die Natur verboten ist. Ebenso ist die Entsorgung lebender Würmer ins Abwasser aufgrund der Neozoen-Thematik keine Option. Somit bleibt nur das Abtöten übrig, dass ich gleichzeitig als Versuch nutze, Behandlungsmethoden zu testen oder zu finden, die alternativ zur Medikamentenbehandlung funktionieren könnten.

Zerquetschen

Diese Methode ist nicht nur ineffektiv, weil man niemals den Hauptteil der Würmer erwischt. Hinzu kommt noch, dass sich Planarien ja über Teilung vermehren. Und die Teilung muss dabei nicht durch den Wurm selbst initiiert werden. Auch beim Zerquetschen bleiben zahlreiche kleine Wurmteile übrig. Selbst aus winzigsten Teilen eines Wurms erwachsen dann einzelne neue Würmer. Somit führt diese Methode nur zur Vermehrung und sollte komplett unterlassen werden.

Ausscheidung einer Planarie

No Planaria

Obwohl dieses Mittel in der EU als Biozid keine Zulassung hat wird es erstaunlich oft als Problemlöser bei Social Media empfohlen. Es ist auch problemlos hierzulande zu bekommen, obwohl sowohl der Produktname, als auch die Verpackung und Beschreibung es eindeutig als Biozid ausweisen.

Manchmal wird darauf hingewiesen, dass dieses Produkt keine Zulassung mehr in Deutschland hat. Nach meinen Informationen hat es allerdings nie eine Zulassung gehabt, da bereits der Wirkstoff nicht als erlaubtes Biozid aufgeführt ist. Als Wirkstoff ist Bethelnuss angegeben.

Genau wie Knoblauch wirkt auch die Bethelnuss vielen Erfahrungsberichten zu Folge. Nicht alle Erfahrungsberichte sind allerdings positiv. Es gibt auch Berichte, dass alle Garnelen starben und Schnecken das Mittel ebenfalls nicht vertragen. Ob das Garnelensterben tatsächlich durch das Mittel oder durch die Wasserbelastung mit Planarienkadaver hervorgerufen wurde, kann ich nicht sagen. Bisher habe ich das Mittel nicht ausprobiert. Daher sind meine Aussagen dazu reine Widergaben aus diversen Diskussionen im Netz.