Aqua-Expo 2023
Bericht und Fotos von der Aqua-Expo 2023 in Dortmund
Die Aqua-Expo ist die Aquaristik-Messe der nördlichen Hälfte Deutschlands. Nach den Corona-Jahren mit vielen Einschränkungen ist in diesem Jahr endlich wieder Normalbetrieb angesagt gewesen. Und die Leute hatten auch richtig Lust auf Messe. Mit knapp 7000 Besuchern verzeichnete die Messe einen Besucherrekord.
In den sozialen Medien wird oft gefragt, ob sich der Messebesuch lohnt. Die Antwort darauf hängt immer von den persönlichen Erwartungen ab. Für mich war der Besuch absolut lohnenswert. Ein wirklich cooler Veranstaltungsort, wunderschöne Schauaquarien von der Zoobox, tolle Championatsgarnelen, ein sehenswerter Scaping-Wettbewerb, viele Szenepromis, gute Messeangebote und haufenweise ähnlich Irre wie man selbst.
Für die, die jetzt nicht wissen was ich meine, habe ich natürlich auch ein paar Fotos gemacht.
Veranstaltungsort
Das ist die Galopprennbahn in Dortmund Wambel. Die Gebäude der Rennbahn entstanden zwischen 1910 und 1930. Das Gelände ist wunderbar gestaltet und bildet so einen echten Blickfang und eine herrliche Kulisse für die Ausstellungen und Wettbewerbe bei der Aqua-Expo.
Außen ist die 2000m lange Grasbahn, dann folgt die 1600m lange Sandbahn und im Infield befindet sich ein gut besuchter 9-Loch-Golfplatz.
Das Tribünengelände ist während der Messe frei begehbar. Auf diesem Foto sieht man den Blick vom Rand der Rennbahn auf das Tribünenhaus, in dem u.a. das Garnelenchampionat und der Aqua-Scape Wettbewerb stattfanden. Ein sehenswertes Ambiente für gelungene Wettbewerbe.
Hier die Sichtweise umgekehrt – aus dem Tribünenhaus zur Rennbahn.
Aussteller
Die Aussteller haben sich sehr gut präsentiert. Es gab neben einigen bekannten Firmen auch kleinere Anbieter die dafür durchaus speziellere Angebote hatten. Interessant fand ich, dass die Herstellerfirmen sich mit eigenen Ständen sehr zurückhaltend zeigten, aber dafür teilweise die Veranstaltung durch Ausrüstung massiv unterstützt haben.
Die beiden Firmen mit der größten Ausstellungsfläche – Zoobox und Aquado-Zoo – liefen zumindest am Samstag über. Teilweise kam man kaum auf die Stände. Bei Aquado-Zoo konnte ich mal ein Bild an der Kasse machen.
Man sieht es nicht so ganz, aber die Schlange ging einmal komplett um die Kasse rum und hinten links raus auf den Hauptgang. Der Hauptgrund dafür dürften die Messeangebote gewesen sein. Ich selbst habe später auch noch zugeschlagen und eine leistungsstarke Osmose-Anlage von Arka mitgenommen.
Fred Rosenau vom Online Aquarium Magazin. Er besitzt eine der größten, wenn nicht sogar die größte Sammlung aquaristischer Literatur und verkauft auf der Messe einen Teil seiner doppelt vorhandenen Exemplare.
Am Stand von Christel Kasselmann habe ich ihr neustes Buch – signiert – und ein paar seltene Pflanzen gekauft. Diese Angebote sind kaum erhältlich und schon dafür hat sich der Messebesuch gelohnt. Das Buch ist derzeit nur über Christel zu beziehen.
Die besten Gespräche konnte man an den Ständen der Vereine führen. Da diese nicht verkauften, hatten die Verantwortlichen dort natürlich auch mehr Zeit als die Shop-Betreiber. Die Trennung zwischen den Ständen war kaum zu bemerken, egal ob Zierfischfreunde Warendorf, AK Südamerikanische Zwergbuntbarsche der DCG, Aquarienfreunde Soest, Medaka Gesellschaft Deutschland, VDA Bezirk 21 und 24, die Deutsche Killifisch Gemeinschaft oder die Regionalgruppen NRW der IG BSSW und des AKWB – es wirkte wie ein großer gemeinsamer Stand, in dem nur die Schwerpunkte wechselten.
Schauaquarien
Bei einer Messe geht es auch um das Anschauen. Für viele Besucher stehen die Kontakte im Vordergrund, für andere die Erwerbsmöglichkeiten. Aber alle wollen etwas Sehen. Bei dieser Messe gab es davon Einiges. Die Zoobox hatte besonders viele Schauaquarien eingerichtet. Und die Ergebnisse waren teilweise spektakulär. Leider geben die Fotos nur einen Teil der Wirkung wieder. Daher unbedingte Empfehlung: Nächstes Jahr hinfahren und selber ansehen.
Dieses Aquarium war für mich das absolute Sahnestück. Die Beckenbreite von ca. 65cm machte schon einiges her, aber durch die Einrichtung wurde die Tiefenwirkung noch stärker herausgearbeitet.
Direkt daneben ein deutlich schmaleres Aquarium, aber im ähnlichen Stil eingerichtet. Auch hier mit enormer Tiefenwirkung.
Dieses Becken wurde von den Kollegen von AQUAddicted eingerichtet. Ein reines Pflanzenaquarium im Hollandaquarium-Stil.
- AQUAddicted (Externer Link)
Sascha Hoyer hat dieses Aquarium eingerichtet. Man sieht nicht, dass dieses Aquarium beim Transport deutlich durcheinander geraten ist und quasi mit einer Notoperation wieder hergerichtet werden musste.
- Sascha Hoyer Aqua Artist (Externer Link)
- Wiederaufbau (Externer Link)
Ein weiteres, von einem YouTuber, eingerichtetes Aquarium. Hier zeichnet sich Tobias Gawrisch – AquaOwner – verantwortlich.
- AquaOwner (Externer Link)
Ein schönes Beispiel für einen gelungenen Raumteiler. Dieses Aquarium ist von drei Seiten betrachtbar. Um den Blick und das besondere Flair eines Raumteilers nicht zu sehr zu beinträchtigen, ist hier mit den Steinen ein Blickfang gestellt worden. Die Pflanzen sind dezent und vor allem nicht zu hoch wachsend.
Dieses kleine Nanobecken fand sich am Stand von Dennerle. Eine sehr schön gestaltete Felswand mit vielen kleinen Plateaus, die die Bodenfläche für die Garnelen abwechslungsreich gestaltet. Dadurch lassen sich die Garnelen gut beobachten.
Garnelenchampionat
The German International Shrimp Contest
Was heute bei den Garnelen farblich möglich ist, konnte auf dem Contest bestaunt werden. Und ich habe gestaunt. Mich persönlich haben die grünen Neocaridina davidi mit hellen Augen am meisten beeindruckt. Die Farbqualität und -dichte waren enorm. Aber auch viele andere Teilnehmer ließen den Wunsch nach mehr Aquarien aufkommen.
Fotos von den Siegern aller 17 Kategorien finden sich in einem seperaten Artikel:
Garnelen-Championat 2023
Tiger – Variante in blau-schwarz
Red Devil – echte Eyecatcher in jedem Aquarium
Aquascape-Wettbewerb
The Art of the planted Aquarium
Das Highlight für die Aqua-Scaping-Szene. In drei Kategorien konnten die Einrichtungskünstler zeigen, was sie können. Die Kategorien waren XL, Nano und Wabikusa.
Kategorie XL
In dieser Kategorie durften Oase Scapers Line 90 – Aquarien mit etwa 180 Litern Bruttoinhalt gestaltet werden.
- Platz 1: Tobias Trott
- Platz 2: Ines Klopfer
- Platz 3: Matthias Jesenko
Leider kann ich nur wenige Fotos zeigen, da ich die Fotos gemacht habe, als der Wettbewerb lief und noch nicht alle fertig waren. Immerhin drei von neun Teilnehmern waren zumindest halbwegs fertig.
Kategorie Nano
In der Kategorie Nano haben 16 Teilnehmer einen Dennerle Nano Tank Plant Pro 35L eingerichtet. Auch hier habe ich die Fotos vor Ende des Wettbewerbs gemacht.
- Platz 1: Andreas Ruppert-Flerlage
- Platz 2: Philip Schwarz
- Platz 3: Fabian Beck
Kategorie Wabi kusa
Gehört ein Wabi kusa zur Aquaristik? Wabi kusa kommt aus dem Japan. Übersetzt bedeutet Wabi kusa schöne Graslandschaft. Das trifft jedoch auf die hier gemeinte Form nur bedingt zu. Hier werden kleine Soilballen mit Pflanzen aus der Aquaristik bepflanzt, die auch eine emerse Wuchsform haben. Und genau diese emerse Form steht bei der Errichtung im Vordergrund. Die Pflanzen werden feucht gehalten, aber halt nicht unter Wasser. Diese Gestaltungsform ist also aus der Aquaristik entstanden. Und spielt es wirklich eine Rolle ob das zur Aquaristik gehört oder nicht?
- Platz 1: Stefan Krämer
- Platz 2: Michael Tyoler
- Platz 3: Benjamin Winkler
Fazit
Die Messe war schön – Punkt!
Ein Danke an alle Beteiligten, die wahnsinnig viel Arbeit investiert haben, um dieses Event zu einem schönen Erlebnis zu machen.