Apistogramma macmasteri

Haltung und Zucht des Zwergbuntbarsch Apistogramma macmasteri

Trivialname: Macmasteri, Villavicencio-Zwergbuntbarsch

Vollständiger Artname: Apistogramma macmasteri Kullander, 1979

Herkunft: Kolumbien, Villavicencio, Fluss Guatiquia, bzw. Überschwemmungsgebiete

PDF: Steckbrief

Zuchtbericht im Gesellschaftsbecken weiter unten (in Blog-Form)

Aussehen

Männchen in voller Pose

Wie bei vielen Fischarten ist das Männchen deutlich kräftiger gefärbt. Die Färbung ist dabei sehr variabel. Je nach Stimmung sind die Linien oder Farben anders ausgeprägt. Auch von Tier zu Tier bestehen Unterschiede. Typisch für Macmasteri ist die kräftig gelbrot gefärbte Schwanzflosse und die hoch ausgeprägte Rückenflosse.


Der schwarze Querstreifen ist zumindest bei meinen Tieren sehr kräftig. Typischerweise haben die Männchen im Kopfbereich neben einer intensiven Rotfärbung auch deutlich blauschimmernde Schuppen. Auf meinen Fotos kommen diese leider nicht optimal zur Geltung.

Blau schimmernde Schuppen im Kopfbereich

Im Handel sind auch häufig Zuchtformen erhältlich mit deutlich mehr Rotanteil bei den Männchen. Ich persönlich finde diese Zuchtvariante weniger schön. Für mich war die Flossenfärbung wichtiger. Das Zuchtpaar, dass in diesem Artikel zumeist als Fotomodels genutzt wurde, zeigt eine besonders schöne Flossenfärbung. Der durchgehende rote Rand beim Männchen ist nicht bei allen Tieren dieser Art vorhanden und Weibchen haben oft fast keine Flossenfärbung.

Männchen erreichen dabei eine Größe von bis zu 8cm. Vereinzelt wird auch von noch etwas größeren Tieren berichtet. Bisher kann ich das noch nicht bestätigen. Weibchen bleiben mit etwa 5 bis 6cm deutlich kleiner und weisen meist kaum eine Färbung auf. Während der Brutpflege sind die Weibchen oft etwas intensiver gelb gefärbt.

Bei den Nachzuchten kommt es vor, dass nur wenige Männchen zu erkennen sind. Nicht dominante Männchen bleiben schon mal klein und farblos und wirken wie Weibchen. Werden diese dann separiert, entwickeln sie sich normal weiter.

Mit dem Apistogramma viejita besteht eine große Ähnlichkeit. Eine Unterscheidung ist dabei selbst für Experten anhand der Äußerlichkeiten schwierig. Der deutsche Name Schwarzkehl-Zwergbuntbarsch leitet sich von der schwarzen Kehle der Weibchen bei der Brutpflege ab. Zumindest bei meinen Tieren kann ich diese schwarze Kehle auch deutlich feststellen. Daher war ich zwischenzeitlich auch nicht zu 100% sicher, dass ich wirklich Macmasteri gekauft habe.

die schwarze Kehlfärbung ist gut zu sehen, vor allem in der Spiegelung Foto: Silvia Splettstößer

Externer Link: PDF zur Unterscheidung der beiden Arten

Nachdem ich nun auch Bilder von echten Viejita-Weibchen gesehen habe, ist mir klar, dass ich eindeutig Macmasteri pflege. Bei Viejita ist nicht nur im hinteren Bereich die Schwarzfärbung der Kehle zu sehen, sondern quasi vom Maul an. Auch die Männchen können durchaus optisch untereinander unterschieden werden. Allerdings ist das nur anhand der Färbung kaum zu bewerkstelligen bzw. zu beschreiben. Da ich keine Viejita pflege hier nochmal ein Link, wo es wirklich klar wird:

Externer Link: americanfish.de Thread mit guten Fotos (etwas runterscrollen)

Verhalten

Wie die meisten Zwergbuntbarsche ist auch der Macmasteri ein eher bodenorientierter Fisch. Meist ist er eher recht gemächlich unterwegs und durchpflügt den Kies oder untersucht Steine usw. nach Nahrung. Es wird oft berichtet, dass dieser Fisch eher scheu ist und gern versteckt lebt. Bei mir ist davon nur wenig zu sehen. Die Tiere sind zwar viel zwischen den Pflanzen unterwegs, aber zeigen sich auch recht häufig im Freiwasser. Sobald ich näher ans Aquarium komme, kommen sie ebenfalls zur Frontscheibe. Mache ich die Abdeckung auf, stellen sie sich in den mittleren Wasserbereich und schauen nach oben. Es könnte ja Futter kommen. Aber selbst bei Reinigungsarbeiten kommen die Fische hin und wieder recht nah an die Hand und kontrollieren ob das auch ok ist, was ich da mache. Bisher wurde meine Arbeit immer abgenickt. Weibchen sind zumindest bei mir aber etwas scheuer als die Männchen.

Besonders interessant ist das Verhalten untereinander. Das Männchen schwimmt die Weibchen immer wieder an und balzt mit quergestelltem Körper. Er bildet eine Wölbung in der Körpermitte und zittert intensiv. Auch wird das Weibchen schon mal vorsichtig von unten angestupst.

Andere Männchen dagegen werden verjagt. In zu kleinen Becken kann das zum Problem für das schwächere Männchen werden und bis zum Tod führen.

Auch Weibchen untereinander sind nicht verträglich. Konkurrentinnen werden attackiert. Trotzdem wird oft eine Haremshaltung empfohlen, in Österreich ist das sogar per Verordnung gesetzlich vorgeschrieben.

Weibchen

Haltung

Die Haltung dieser Fische im Gesellschaftsbecken kann bereits paarweise in Becken ab 80*30cm Grundfläche erfolgen. Noch kleinere Becken sind meiner Ansicht nach zu klein. Für die Zucht kann man durchaus auch ein 54 Liter Becken nehmen, aber hier müssen der Nachwuchs recht früh raus und in ein eigenes Becken. Auch für die Eltern sollte das keine dauerhafte Lösung sein. Die Wasserhöhe darf bei den Tieren gern mal etwas niedriger (15-20cm) sein, aber auch in 60cm hohen Becken klappt es problemlos. Dauerhaft empfehle ich mindestens 30cm.

Bei der Temperatur mögen sie es etwas wärmer. Bei mir haben sich Temperaturen um 25°C bewährt, es darf aber auch gern bis 28°C gehen. Auch knapp über 30°C wird zumindest zeitweise vertragen. Das Wasser sollte weich sein. Ein pH-Wert leicht über 7 wird zwar auch gut vertragen, aber besser ist ein Wert unter 7. Bei mir liegt der Wert zwischen 6,0 und 6,8. Die KH würde ich unter 5 empfehlen.

Der Bodengrund sollte eine sehr geringe Körnung haben. Ideal sind Sandböden. Bei der Futtersuche wird der Bodengrund immer wieder aufgenommen, “durchgekaut” und wieder abgegeben.

Wenn die Tiere als Trio gehalten werden, muss das Becken deutlich größer sein, als bei Paarhaltung. Für ein Trio sehe ich die minimale Größe bei 100*40cm bei gleichzeitig guter Strukturierung, idealerweise einer guten Sichtbarriere in der Mitte. Mehr als zwei Weibchen in einem Aquarium ist meiner Ansicht nach auch in größeren Aquarien oft schwierig. Nach meinen Erfahrungen beansprucht auf Dauer in der Regel jeweils ein Weibchen die Hälfte des Beckens und das Dritte wird von den beiden Anderen permanent gejagt. Ob das in längeren und noch besser strukturierten Becken anders ist kann ich nicht beurteilen. In Becken bis 120*40cm glaube ich nicht, dass es gut funktionieren kann. Wer allerdings die Besatzdichte massiv erhöht, wird feststellen, dass die Aggressionen untereinander weniger werden. Trotzdem ist das auf Dauer zu viel Stress für die Fische und sollte daher nicht gemacht werden.

Ernährung

Die Fische gehen an jedes von mir ausprobierte Futter u.a. Lebendfutter, Frostfutter, Flocken, feines Granulat und auch kleine Cichlidengranulate. Es wird aber bevorzugt, das Futter vom Boden aufzusammeln. Ich füttere die Tiere überwiegend mit hohem tierischen Anteil. Da das Lebendfutter bevorzugt wird, bin ich der Meinung, dass die häufigere Gabe lebender Futtersorten für eine gute Haltung notwendig ist.

Zucht

Paar Apistogramma macmasteri

Die Zucht funktioniert bei geeigneten Bedingungen quasi automatisch, zumindest das Ablaichen. Die Tiere brauchen dazu neben den passenden Wasserwerten nur eine Höhle oder anderen Unterstand, wie z.B. großblättrige Pflanzen.
Ideal sind Höhlen in Form einer halbierten Kokosnuss. Es werden aber auch andere Höhlen oder Wurzeln angenommen. Andere Züchter verwenden auch gern umgedrehte Blumentöpfe mit vergrößerten Loch. Die Tiere schwimmen dann von oben in die Töpfe rein.

Das Paar bereitet gemeinsam den Laichplatz vor. Die Eier werden vom Weibchen an die Höhlendecke geklebt und anschließend durch das Männchen befruchtet. Das Weibchen betreut dann die Eier und sorgt durch Flossenfächeln dafür, dass die Eier mit sauerstoffreichem Wasser umspült werden. Im Gesellschaftsbecken konnte ich beobachten, dass das Weibchen den Laichplatz einmal alleine ausgesucht hat. Anschließend versuchte sie das Männchen immer wieder dort hinzulocken. Das klappte aber immer nur einen Augenblick. Das Männchen verlor schnell die Aufmerksamkeit. Es dauerte mehrere Tage bis es dann wohl doch funktioniert hat.

Die Larven schlüpfen bereits nach ungefähr zwei oder drei Tagen. Das Weibchen betreut die Larven weiter und der Nachwuchs wird regelmäßig umgebettet. Dazu werden vom Weibchen kleine Kuhlen in den Kies oder Sand gebuddelt und der Nachwuchs per Maultransport dorthin transportiert. Das Weibchen ist auch permanent damit beschäftigt den Nachwuchs wieder zurück zur Kuhle zu transportieren, wenn er sich zu weit entfernt.

Die Aufzucht der Jungtiere benötigt sehr kleines Lebendfutter. Mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien funktioniert es gut. Anhand der orangenen Bäuche der Jungtiere kann man gut erkennen ob die Tiere die Nauplien fressen. Orangene Bäuche garantieren dann in der Regel auch ein gutes Wachstum der Jungfische.

Nach ca. drei Wochen fangen die Jungtiere an, das gesamte Aquarium zu erkunden. Nicht alle auf einmal natürlich sondern nach und nach. Die Signale der Mutter werden immer weniger beachtet und nach ca. vier Wochen endet dann auch die Brutpflege. Dann sollte man auch die Jungtiere in ein eigenes Aufzuchtbecken überführen, damit weitere Gelege bzw. die nächsten Jungfische nicht den älteren Geschwistern zum Opfer fallen.

Zuchtversuch im Gesellschaftsbecken

Auch im Gesellschaftsaquarien sollen Zwergbuntbarsche regelmäßig ablaichen. Meistens klappt es aber nicht mit der Aufzucht. Aber Versuch macht klug. Ich habe ein Paar in mein 300l Becken eingesetzt. Die Temperatur liegt dort zwischen 24 und 25°C, pH knapp unter 7 und KH 4. Die für Apistogramma recht niedrige Temperatur soll Einfluss auf die Geschlechterverteilung haben. Bei niedrigen Temperaturen fallen angeblich deutlich mehr Männchen. Auch das hoffe ich nachprüfen zu können.
Das Becken ist gut bepflanzt und zusätzlich habe ich Wurzeln und verschiedene Höhlen eingebracht. Neben den Macmasteri sind noch Smaragdbärblinge, halbwüchsige Goldstreifenpanzerwelse, Crystal Red Garnelen und ein paar Rennschnecken im Aquarium. Die Besatzdichte ist gering gehalten, um eventuellen Nachwuchs auch aufnehmen zu können. Der Besatz ist natürlich auch relativ harmlos als Gefahr für die Jungtiere – hoffe ich zumindest. Als Nahrungskonkurrenz allerdings sind die Mitbewohner nicht zu verachten.

Das Aquarium hat die Außenabmessungen von 100*52,5*60cm. Die Filterung übernimmt ein Außenfilter inkl. nachgeschaltetem UV-Klärer. Der Durchfluss ist auf 400l/h eingestellt. Der Ansaugkorb ist mit einem Filterschwamm ummantelt, um Ansauggefahren zu vermeiden. Natürlich hat der Schwamm auch eine Vorfilterfunktion. Es wird derzeit nur leicht die Oberfläche per ausströmendem Filterwasser bewegt. Eine zusätzliche Lufteinbringung ist derzeit nicht eingebaut. Die CO2-Düngung ist relativ niedrig eingestellt.

Gefüttert wird mit Flockenfutter, Frostfutter (Cyclops), Granulat, Staubfutter und lebenden Artemia-Nauplien. Direkt nach dem Einsetzen hat das Männchen das übliche Balzverhalten gezeigt. Drei Wochen nach dem Einsetzen war dann zu bemerken, dass das Weibchen kaum noch zu sehen war. Allerdings war eine deutliche Gelbfärbung zu bemerken, wenn das Weibchen doch mal zu erblicken war. Das deutete klar auf ein Gelege hin. Leider konnte ich trotz Suche keine weiteren Hinweise entdecken. 5 bis 7 Tage später waren dann aber freischwimmende Jungfische vor einer Höhle zu entdecken. Wann der tatsächliche Schlupftag war, kann ich nicht sagen. Die Größe der Kleinen lag schon bei 2 bis 3mm. Entdeckt habe ich die Kleinen am 11.01.2023. Ab diesem Zeitpunkt fütterte ich den Kindergarten mit Artemia-Nauplien, die ich mit einer Pipette vorsichtig aus einigen Zentimeter Entfernung auf die Gruppe regnen ließ. Alternativ hin und wieder auch Staubfutter, ebenfalls mit der Pipette.

Foto: Silvia Splettstößer

Die Eltern zeigen ein sehr gutes Brutverhalten. Das Männchen zeigt sich sehr posierend, wenn man beim Reinigen zu nah an das Gelege kommt und auch das Weibchen kommt in aggressiver Haltung an andere Bewohner herangeschwommen und verjagt diese so. Ständig nimmt das Weibchen vorwitzige Jungfische ins Maul und transportiert sie zurück zur Gruppe. Wie viele Jungtiere geschlüpft sind, kann ich nicht sicher sagen. Es sind definitiv doch eine ganze Menge … ca. 50 konnte ich sehen. Das Foto oben ist ein Suchbild. Wer möchte kann gern mal versuchen zu zählen. Es sind deutlich mehr als die auf den ersten Blick zu erkennenden 4 Jungfische. Allein auf dem Wurzelstück erkenne ich mindestens 7. Insgesamt meine ich 11 zu sehen, können aber durchaus auch mehr sein.

Direkt am nächsten Tag, nachdem ich die Jungfische entdeckt hatte, war gut zu beobachten, wie das Weibchen die Kleinen durch das Becken führt. Den ganzen Tag wird immer wieder der Ort gewechselt. Dabei bleibt das Weibchen in einem Bereich von ca. 40*40cm mit der Wurzel als Mittelpunkt. Ebenfalls ist zu erkennen, dass die Mutter mit der Brut nur über dem dunklen Bodengrund bleibt. Der Teil mit dem hellen Sandboden wird gemieden. Immer wieder schwimmen aber mal einzelne Fischchen weiter weg, die von der Mutter nicht bemerkt wurden. Das Männchen schwimmt aber das komplette Becken ab und sammelt weiter entfernte Jungfische ein. Beim ersten Mal dachte ich, dass er das Kleine gefressen hätte, da ich mehrere Minuten kein Ausspucken mehr sehen konnte. Die nächsten Ausreißer allerdings wurden deutlich sichtbar wieder in Mutternähe abgeladen.

Die Smaragdbärblinge werden von den Barschen fast komplett ignoriert. Ganz selten wurden sie mal verjagt, aber dann kamen die Fische auch sehr nah. Die Crystal Red sind mittlerweile nicht mehr zu sehen. Unter einer Wurzel habe ich welche gefunden, als ich diese leicht angehoben hatte. Daher würde ich die Vergesellschaftung der Garnelen mit den Barschen als nur bedingt geeignet betrachten. Die Goldstreifenpanzerwelse dagegen werden sofort verjagt, wenn sie auch nur etwas zu nah an den Bereich der Mutter kommen. Sowohl das Männchen, als auch das Weibchen, wollen scheinbar keine Panzerwelse in der Nähe. Daher ist auch hier die Vergesellschaftung während der Aufzucht nicht ganz optimal. Die Panzerwelse kommen aber halbwegs damit klar. Sie sind etwas schreckhafter, seit die Barsche sie immer wieder aufscheuchen.

An Tag 3 scheint die Anzahl der Jungtiere etwas geschrumpft zu sein. Das ist aber nicht eindeutig zu sagen. 20 bis 30 Jungtiere habe ich definitiv noch gesehen. Das die anderen Bewohner den Kleinen nachstellen, konnte ich bisher nicht beobachten. Die Fütterung mit Artemia-Nauplien wird gut angenommen. Heute waren die orangenen Bäuche gut zu sehen.

Jungtier mit orangefarbenem Bauch, ca. an Tag 4

Auch nach Tag 5 führt das Weibchen noch eine stattliche Anzahl Jungtiere durch das Becken. Hin und wieder darf jetzt auch das Männchen in den Verteidigungskreis der Mutter. Nach wie vor sind die Panzerwelse scheinbar das Feindziel für die Barsche. Teilweise werden sie deutlich weiter verjagt. Allerdings sind die Panzerwelse deutlich wendiger und auch schneller. Die Garnelen hole ich jetzt nach und nach aus dem Becken, da sie sich nur noch verstecken. Für mich unter den Bedingungen keine ideale Vergesellschaftung.

Die Smaragdbärblinge sind für sehr mutige Jungfische eine Bedrohung. An Tag 6 wurde bei der Fütterung mit Frostfutter (Cyclops) eines der Kleinen etwas gierig oder der Mut ging mit dem Fisch durch. Jedenfalls schwamm er immer weiter nach oben ins Freiwasser, vorbei an der Mutter, die gerade etwas von dem Futter holte. Sie versuchte den Zwerg ins Maul zu nehmen, was er aber durch ein Ausweichmanöver verhinderte und weiter aufstieg. Kurz darauf bemerkte ihn dann ein Bärbling. Drei Fangversuchen entging der flinke Mini-Macmasteri durch Zickzack-Ausweichmanöver wieder nach unten. Das reichte dann, um dem Jäger zu entkommen. Ich hatte ihn schon abgeschrieben. Es zeigt aber, dass der Nachwuchs noch gefährdet ist.

19.01.2023

Es sind doch deutlich weniger Jungtiere zu sehen. Ich konnte noch ca. 15 Nachwuchstiere zählen. Sie schwimmen aber immer freier durchs Wasser.

22.01.2023

Die Anzahl der Jungtiere ist auf ca. 10 gesunken. Warum sie verschwinden ist mir noch nicht klar. Die Kleinen wachsen gut und sind fit und agil, von daher gehe ich davon aus, dass sie gefressen werden, und habe die Panzerwelse in Verdacht. Diese werden von der Mutter auch sehr vehement verjagt. Ich hoffe, dass sie aber langsam zu groß werden zum Erbeuten.

Nach zwei Wochen ist der Nachwuchs bereits deutlich schwimmfreudiger. Einzeltiere sind bereits hin und wieder längere Zeit alleine unterwegs. Dabei ist zu beobachten, dass entgegen meinem Verdacht, doch eher die Smaragdbärblinge für die Reduzierung der Jungtiere verantwortlich sind. Ich konnte jetzt mehrfach sehen, wie sie die kleinen Freischwimmer jagen. Ich hatte gedacht, dass der Nachwuchs mittlerweile zu groß ist für die kleinen Mundöffnungen der Smaragdbärblinge. Einen Jagderfolg konnte ich allerdings bisher nicht sehen. Beide Beteiligte sind so schnell, dass mein Auge es nicht immer erfassen kann.

Jungen an Tag 15

25.01.2023

Mittlerweile scheint die Anzahl der Jungfische nicht weiter abzunehmen. Vielleicht sind sogar ein paar Kleine mehr vorhanden als bisher gedacht. Es sind doch noch mehr als 10 der Kleinen zu sehen. Sie sind bereits sehr viel im freien Wasser unterwegs, aber nach wie vor in der Nähe der Mutter.

Foto: Silvia Splettstößer

01.02.2023

Die Jungen schwimmen jetzt allein durchs Becken, allerdings sehr versteckt und tauchen nur hin und wieder einzeln mal im Sichtfeld auf. Das Weibchen hat bereits seit Tagen die Jungen immer weniger beaufsichtigt und beim Füttern direkt aus der Pipette gefressen. Zusätzlich zu den bisherigen Mitbewohnern sind noch Erdbeerbärblinge mit eingezogen. Diese sind noch nicht ausgewachsen und sollten für die Jungfische keine Gefahr darstellen.

02.02.2023

Seit heute hat auch die Gelbfärbung deutlich abgenommen und das Männchen startete bereits neue Balzversuche.
Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Jungen auch ohne die wachende Mutter durchkommen. Wie viele es noch sind, kann ich nicht abschätzen. Ich tippe und hoffe auf 10 bis 15.

11.02.2023

Mittlerweile sind ca. 4 Wochen nach der Sichtung um. Bei der Reinigung des Aquariums – aufgrund der geringeren Pflege der letzten Wochen etwas gründlicher, inkl. Algenentfernung – tauchten zwei juvenile Fische auf, als ich eine Pflanze zurückschnitt. Es sind also nach wie vor welche vorhanden und ich gehe davon aus, dass sie mittlerweile von den Mitbewohnern nichts mehr zu befürchten haben.

19.02.2023

Das Weibchen zeigt wieder eine deutliche Gelbfärbung und scheint unter der Wurzel ein Gelege zu bewachen. Von den Jungtieren des ersten Wurfs tauchen immer mal wieder Einzelne auf. Bei der Größe sind deutliche Unterschiede zu erkennen. Ich würde schätzen, dass sie so durchschnittlich bei ca. einem Zentimeter liegen.

23.02.2023

Die Größe dieses Fisches liegt bei knapp über 1cm. Bereits klar als Apistogramma zu erkennen und auch die Seitenlinie ist schon zu sehen.

01.03.2023

Die zweite Brut ist geschlüpft und begleitet bereits schwimmend die Mutter. Die ersten Stadien nach dem Schlupf scheine ich damit wieder verpasst zu haben. Durch die Erdbeerbärblinge und die eigenen älteren Geschwister dürften die Kleinen deutlich gefährdeter sein als beim ersten Wurf. Die Anzahl der gesichteten Zwerge würde ich auf ca. 30 bis 40 schätzen.
Bei den älteren Geschwistern fangen die Ersten an eine leichte Färbung zu entwickeln. Im Kiemenbereich und darüber schimmert es leicht bläulich.

05.03.2023


Es sind noch ca. 10 Jungtiere die von der Mutter geführt werden. Dieses Mal wirkt die Mutter weniger wachsam. Sie entfernt sich häufiger deutlich weiter von den Kleinen als beim ersten Gelege in dem Becken. Zumindest wenn das Licht aus ist, besucht sie häufig mit ihrem Wurf den Sandbereich direkt an der Frontscheibe. Die Fütterung per Pipette funktioniert tadellos. Die Reste werden von den älteren Geschwistern erbeutet. Auch bei denen kann man nach einer Fütterung richtig pralle Bäuche erkennen, bei denen die orangene Färbung noch gut sichtbar ist.

Ich denke, wenn ich die Tiere auf Abgabe züchten wollen würde, müsste ich die Jungen möglichst früh aus dem Gesellschaftsbecken absaugen. Im Moment hätte ich dafür jedoch kein Becken frei. Vielleicht werde ich das aber bei einem der nächsten Würfe ausprobieren.

19.03.23

Die Mutter zieht wieder allein und in normaler Färbung durch das Aquarium und wird auch bereits wieder vom Männchen angebalzt. Ich vermute daher, dass keine der Kleinen des zweiten Schlupfes es geschafft haben. Dafür sind die Fische des ersten Schlupfes mittlerweile sehr aktiv und verstecken sich nur noch wenig.

Die Größe der einzelnen Jungfische ist sehr unterschiedlich. Auf dem oberen Foto ist das rechte Tiere schon etwas über einen Zentimeter lang, während das linke nur etwas unter einen Zentimeter hat. Schön zu sehen ist auch die unterschiedliche Färbung. Ob es sich bei den beiden um Männchen und Weibchen handelt, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall sind diese beiden meist zusammen unterwegs.

14.04.23

Der erste Schlupf ist mittlerweile um die zwei Zentimeter lang und schwimmt völlig frei durchs Aquarium. Die Geschwister jagen sich dabei gegenseitig, scheinen aber trotzdem immer noch kleine Grüppchen zu bilden. Aus dem zweiten Wurf hat aber auch mindestens einer überlebt. Gestern konnte ich einen kleinen Apistogramma sehen, der ca. halb so groß war wie die anderen Jungfische. Das Weibchen hatte mittlerweile ein drittes Gelege betreut, aber nach drei Tagen Jungen führen, waren alle Nachkommen dieses Geleges weg. Man konnte gut beobachten, dass gerade die Geschwister eifrig versuchten, Beute zu machen. Wenn die Mutter auf der einen Seite einen Angreifer verjagte, kam von der anderen Seite ein Anderer. Einmal konnte ich dabei klar einen erfolgreichen Beutezug sehen. Somit sind weitere Gelege ohne Erfolgsaussichten, solange mehr Barsche als das Zuchtpaar im Aquarium sind.

17.05.23

Auf dem Foto sind die jetzt ca. 4,5 Monate alten Jungtiere aus dem ersten Wurf zu sehen. Die Länge liegt jetzt irgendwo zwischen 1 und 2cm. Die Färbung der Flossen ist bereits gut zu erkennen. Bei der Geschlechterverteilung bin ich noch unsicher.

19.06.23

Die Jungfische wachsen jetzt deutlich langsamer. Mit 6 Monaten sind sie jetzt in der “Pubertät” denke ich. Das adulte Männchen hat bereits das größte Jungtier angebalzt, allerdings ohne Gegenreaktion. Das adulte Weibchen laicht nach wie vor regelmäßig ab, aber nach ein paar Tagen sind alle Larven verschwunden. Als Haupträuber meine ich den ersten Wurf erkennen zu können. Bisher funktioniert es mit dem adulten Paar und ca. 12 bis 15 Halbwüchsigen problemlos. Größere Aggressionen sind noch nicht zu erkennen. Die Geschlechter bzw. das Verhältnis kann ich noch nicht abschätzen.

Oktober 2023

Seit ca. 2 Monaten konnte ich keine weitere Gelege beobachten. Das Männchen jagt das Weibchen bei Sichtkontakt sofort weg. Warum kann ich nicht sagen, jedoch beobachte ich des öfteren Balzversuche mit den größten Nachwuchstieren. Diese stagnieren mittlerweile im Wachstum und sie zeigen kaum Ausfärbungen. Daher habe ich mich entschieden die Nachwuchstiere jetzt in andere Aquarien umzusetzen. Den ersten Teil des Nachwuchses habe ich bereits an befreundete Aquarianer weitergegeben.

eins der Jungtiere, ca. 3cm lang, bereits im neuen Zuhause

Fazit

Die Aufzucht im Gesellschaftsbecken ist definitiv nicht ideal, wenn man züchten möchte. Zu viele der Jungfische verschwinden nach und nach. Das Füttern klappt mit Artemia-Nauplien und Pipette aber sehr gut. Aber auch im Gesellschaftsbecken kann durchaus Nachwuchs durchkommen. Mit mehr oder besseren Jägern oder gar weiteren Barschen ist es aber nahezu aussichtslos.

Foto: Silvia Splettstößer