Ancistrus sp. “Brauner Antennenwels”

Trivialname: Brauner Antennenwels

Herkunft: Südamerika

Männchen

Aussehen

Dieser Wels ist fast bei jedem Aquarianer früher oder später mal gehalten worden, so dass das Aussehen allgemein bekannt ist. Die Welse sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt: Jüngere Tiere haben oft viele helle Punkte, die mit zunehmendem Alter immer weniger werden. Ausgewachsene Tiere haben oft gar keine Flecken mehr. Allerdings werden im Handel durchaus verschiedene ähnlich aussehende Arten unter dem Namen angeboten. Sie erreichen eine Länge von bis zu 15cm, üblicherweise jedoch etwas kleiner.

Die Geschlechtsunterscheidung ist bei geschlechtsreifen Tieren sehr einfach, da Männchen die namensgebenden “Antennen” auf der Oberseite vom Maul haben. Weibchen dagegen haben keine bzw. deutlich weniger und nur kurze Ansätze ohne Verzweigungen.

Junges Weibchen

Haltung

Die Haltung ist absolut einfach. Die Welse kommen mit fast allen üblichen Wasserparametern zurecht. Selbst bei der Temperatur kommen sie mit einer großen Spanne zurecht. Bei mir haben die Welse bei 26°C, pH 7,6 und KH 7 jahrelang gelebt. Es gibt Berichte, dass diese Welse deutlich über 10 Jahre alt werden können. Selbst von über 20 Jahren habe ich schon gelesen.

Empfehlen würde ich die Haltung bei ca. 25°C und einem pH-Wert unter 7. Sie sind aber wirklich überaus tolerant und mit die härtesten Fische die ich je gehalten habe. Nachdem ich damals ein Becken umgestaltet hatte, vermisste ich den “Dicken”, ein recht großes Männchen. Wie sich herausstellte, hatte dieser sich in einer Wurzelspalte versteckt. Leider hatte ich aber genau diese Wurzel aussortiert und in den Müll geworfen. Wie lange der Fisch in der Mülltonne war, kann ich nicht sagen, aber es war deutlich mehr als eine Stunde. Als ich dort nachschaute, lag er unter der Wurzel und ich bin mir sicher, dass er mich vorwurfsvoll angeschaut hat. Ich konnte ihn quasi hören:

Ernsthaft Alter? Auf den Müll?

Er hat das aber sehr gut überstanden und sich mein schlechtes Gewissen gut schmecken lassen.

Als Grundfläche sollte das Aquarium minimal 80*35cm haben. Wer ein Paar pflegen möchte, sollte gleich mehr Platz einplanen. Die Vermehrung ist kaum zu vermeiden. Wurzeln gehören für mich in fast jedes Becken mit Welsen.

Zucht

Für die Zucht ist nichts weiter notwendig. Selbst in vielen Gesellschaftsbecken kommen oft Jungfische hoch. Aufgrund dessen ist die Abgabe nicht immer einfach. Die Anzeigenportale sind überfüllt mit Angeboten.

Von daher rate ich von der Zucht dieser Art ab und eher auf ähnliche Arten zu setzen, wie L144 (gelber Antennenwels), LDA16 (Roter Antennenwels) oder anderer L-Welse.

Ancistrus legen ihre Eier am liebsten in einer Höhle ab. Notfalls nehmen die Welse allerdings auch Unterseiten von Wurzeln oder ähnliches. Das Männchen lockt das Weibchen in seine Höhle und schwimmt hinterher. Die Eier werden dann dort abgelegt und befruchtet. Dann ist das Weibchen mit dem Job durch und kümmert sich darum erneut Laichansatz zu bilden, also futtern. Das Männchen bleibt in der Höhle und sorgt durch Fächeln mit den Flossen, dass die Höhle mit frischem Wasser durchströmt wird. Ohne diese Versorgung kommt es häufig zu Verpilzungen der Eier. Wenn die Jungen geschlüpft sind bewacht das Männchen die Jungen weiter und sorgt dafür, dass diese die Höhle nicht verlassen. Nach ca. zwei Wochen verlassen die Jungfische die Höhle und sind von da an auf sich alleine gestellt. Wer möglichst viele der Kleinen durchbekommen möchte, füttert ab dem Verlassen der Höhle zu. Auch bei den Welsen hat sich Artemia-Nauplien als sehr gutes Futter bei mir bewährt. Aufwuchs auf Wurzeln ist auch hilfreich. Gut angenommen wurden bei mir auch Gurkenscheiben.

Ein Männchen der sogenannten Schildpatt-Variante